Motorproblem

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malamute

Motorproblem

Beitrag von malamute »

Folgendes Motorproblem ist bei einem 2.5L 4-Zylinder Jeep aufgetreten:

während der Fahrt - BAB ca. 140 km/h - fing der Wagen an schwarz zu qualmen, der Hintermann konnte dies erkennen, außerdem hatte er leichte Ölspritzer auf der Windschutzscheibe. Also gleich angehalten und nachgeschaut. Folgendes Problem stellte sich dar:

Die schwarzen Wolken kamen nicht aus dem Auspuff, sondern stammten von auf den Auspuff gespritztem Motoröl, welches über den Motoröl-Meßstab herausgedrückt wurde. Beim öffnen des Motoröldeckels dampfte es weißlich aus der Einfüllöffnung, ebenso aus dem Meßstabröhrchen. Es fehlte etwa 1 Liter Motoröl. Kühlwasser fehlte nicht, Temperatur und Öldruck völlig normal, Motor lief völlig rund und gleichmäßig.

Die Fehlmenge wurde ergänzt, dann musste die Fahrt mit vermindertem Tempo fortgesetzt werden. Am Ziel angekommen, fehlte erneut ca. 0,5 Liter Motoröl, dafür tropfte Öl aus dem Luftfiltergehäuse.

Über Nacht konnte der Wagen entsprechend abkühlen und am nächsten Tag wurde das Öl gewechselt. Dabei wurde festgestellt, daß dieses sehr dünnflüssig war und nach Abgasen roch. Gleichzeitig machte es aber nur feuchte, keinesfalls aber schwarze Flecken auf dem Lappen, obwohl es ca. 4.000 km alt war.

Mit dem frischen Öl gestartet, sprang der Wagen sofort an und lief sehr ruhig, fing aber unmittelbat wieder an, weiß aus Meßstabröhrchen und Ventildeckel zu rauchen. Auch aus der Kurbegehäuseentlüftung stieg weißer Rauch auf, diese scheint also durchlässig zu sein.

Aufgrund dieser Diagnose wurde das Auto dann dank ADAC-Plusmitgliedschaft den "gelben Engeln" anvertraut und in eine Werkstatt verbracht, wo demnächst die Arbeiten beginnen sollen.

Was meint der geballte Forumssachverstand: was hat der Gute, was ihn zu solchem Verhalten und Rauchzeichen veranlaßt?

Vielleicht noch der Hinweis, daß vor etwa 4 - 5 TKM die Zylinderkopfdichtung gewechselt wurde aufgrund extremen gelben Schleims im Motor, aber eigentlich kein Kühlwasser fehlte...

Hinweise, Tipps, Vermutungen - nur her damit!

Bildmalamute
Black_Devil

Motorproblem

Beitrag von Black_Devil »

Das kenn ich gut. Mein 2,5 l YP´s BJ 89 hat das Gleiche Problem.

Offensichtlich zuviel Druck im Kurbelwellengehäuse.

Motor halt nicht mehr neu und einige viele Kilometer auf dem Buckel.

Abhilfe: mit etwas weniger Öl fahren als Normal.

Ölmeßstab nicht auf maximal, sondern zw. min. und max.

ggf dickeres Öl verwenden: 20 W 40

oder: AT Motor einbauen (instandsetzen)

nach 3 Jahren des Qualmens und Öl aus dem Meßstab mach ich das jetzt im August. Da kommt ein neuer Motor rein und Ruh is.

Oder:  so weiterfahren  ;D hat bisher meinem auch  noch nix ausgemacht..fährt immer noch :o

nur: wer hinterherfährt hält Abstand  ;D  hat auch was
       Gutes

Grüße Franco  
Eggy
Röhrls Bruder
Beiträge: 689
Registriert: Samstag 20. März 2004, 23:22

Motorproblem

Beitrag von Eggy »

ist die saugleitung, die vorne seitlich vom ventildeckel zum

ansaugkrümmer führt, komplett frei? wenn er da nicht saugen kann,

haut er die öldämpfe auch durch den lufi oder peilstab raus. ::)

Bild
Gruss Rolf aus Tolk :-)
malamute

Motorproblem

Beitrag von malamute »

ist die saugleitung, die vorne seitlich vom ventildeckel zum

ansaugkrümmer führt, komplett frei? wenn er da nicht saugen kann,

haut er die öldämpfe auch durch den lufi oder peilstab raus. ::)

Bild


Naja, Rolf, ein bisschen weißer Qualm kommt da auch - insofern ist zumindest ein wenig Durchgang da. Ob das aber ausreichend ist? Oder sollten wir erstmal den Ventildeckel abbauen und "richtig" reinigen? Wieviel muß denn da 'rauskommen, bzw. Durchgang sein - ist ja nur eine kleine Bohrung?

Der Motor (damals neuer Shortblock) hat jetzt etwa 65.000 km gelaufen...
Claude

Motorproblem

Beitrag von Claude »



Über Nacht konnte der Wagen entsprechend abkühlen und am nächsten Tag wurde das Öl gewechselt. Dabei wurde festgestellt, daß dieses sehr dünnflüssig war und nach Abgasen roch. Gleichzeitig machte es aber nur feuchte, keinesfalls aber schwarze Flecken auf dem Lappen, obwohl es ca. 4.000 km alt war.

Bildmalamute

Ich würd mal uff jedenfall die Kompression testen lassen ::)
malamute

Motorproblem

Beitrag von malamute »

Gerade mit dem Werkstattmeister gesprochen. Morgen wird als allererstes der Ventildeckel abgebaut und die gesamte Ölkohle entfernt, damit das PCV-Ventil wieder richtig Durchgang hat. Beim Abdrehen des Belüftungsanschlusses hatte es mächtig Ölkohlebröckchen gerieselt. Es kommt zwar etwas durch, aber wir wissen auch nicht, ob die Leitung zum Ansaugkrümmer voll durchgängig ist. Das wird ebenfalls gecheckt.

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jeepmannxj

Motorproblem

Beitrag von jeepmannxj »

Hallo!

Hatte ähnliches, oder gleiches Problem!

Gebe Rolf eine Stimme für die Ansaugleitung und würde auch das PCV-Ventil tauschen, denn wenn es verkokt ist entsteht etwas viel Druck im Zylinderkopfdeckel!
Kompression ist ebenfalls ein Thema. Test ist wohl angebracht!

Viel Erfolg
Grossstadtindianer

Motorproblem

Beitrag von Grossstadtindianer »

Moin!
Man könnte auch mal eine Druckverlustprüfung machen. Daran kann man viel ableiten. Ist zwar etwas aufwändiger als eine Kompressionsprüfung, aber man sieht daran, WO, und OB ÜBERHAUPT der Motor undicht ist.
Manchmal kommen da ganz erstaunliche Dinge bei raus.

Gruß vom Markus :-)

P.S.: An meinem XJ war damals die Leitung zum Luftfilter ab, bzw. auch mal verstopft. Es passierten ganz erstaunliche Dinge, also würde ich nicht sagen "Ist nur eine kleine Bohrung". Denn kleine Ursache, Große Wirkung, besonders in diesem Fall. Ich wollt's damals auch nicht glauben, aber es war "nur diese dünne Leitung..." :-)
Eggy
Röhrls Bruder
Beiträge: 689
Registriert: Samstag 20. März 2004, 23:22

Motorproblem

Beitrag von Eggy »

Gerade mit dem Werkstattmeister gesprochen. Morgen wird als allererstes der Ventildeckel abgebaut und die gesamte Ölkohle entfernt, damit das PCV-Ventil wieder richtig Durchgang hat. Beim Abdrehen des Belüftungsanschlusses hatte es mächtig Ölkohlebröckchen gerieselt. Es kommt zwar etwas durch, aber wir wissen auch nicht, ob die Leitung zum Ansaugkrümmer voll durchgängig ist. Das wird ebenfalls gecheckt.

Bildmalamute


das ist schon mal ein anfang. ;)

er soll aber nicht auf die idee kommen, die bohrung in dem belüftungsanschluss

aufzubohren, das ist eine sogenannte " kalibrierte bohrung ",

die muss halt nur frei sein. 8)

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Gruss Rolf aus Tolk :-)
malamute

Motorproblem

Beitrag von malamute »

So, in der kommenden Woche geht der Wagen zur Motorreparatur in eine Werkstatt meines Vertrauens.

Bislang wurde lediglich ein Kompressionstest gemacht, der ergab:

1. Zylinder - 9,5 bar
2. Zylinder - 9,7 bar
3. Zylinder - 10,0 bar
4. Zylinder - 7,5 bar

Scheint also nicht so ganz tot zu sein. Habe den Wagen gestern aus der Werkstatt abgeholt, wo er bisher stand - die haben derzeit gigantisch viel zu tun, und der Meister meines Vertrauens dort hatte am letzten WE einen schweren Unfall - dabei ist der Motor auf der ersten Anlasserumdrehung sofort angesprungen und lief ruhig ohne zu schütteln, oder ähnliche Symptome.

Habe den Wagen dann problemlos etwa 20 km nach Hause gefahren, Leistung normal, Temperatur und Öldruck ebenfalls, sodaß ich ihn nach Absprache mit dem Reparateur auf Achse zu ihm bringen werde.

Dazu werde ich allerdings die Kurbelgehäuse-Belüftung - das ist der dicke Schlauch hinten beim 2.5L Multipoint - am Lufi abflanschen und in einen "halboffenen" Eimer umleiten, damit der Kurbelgehäuseüberdruck dort expandieren kann, ohne den gesamten Motorraum voll zu sauen. Dann nehme ich noch 2 Stück 5-Liter Kanister 15W40 zum eventuellen nachfüllen mit, und dann sollte es gehen.

Es soll dann der Kopf und die Ölwanne demontiert werden, und dann werden die Kolben gezogen, um nachzuschauen, was genau los ist. Möglicherweise ist es dann damit getan, daß die Kolbenringe erneuert werden, notfalls auch der Kolben des 4. Zylinders, falls der Beschädigungen aufweisen sollte.

Ich werde dann von der Fahrt und den Ergebnisse berichten.

Bildmalamute
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