Ich habe endlich mal ein Stündchen Zeit gefunden, um die Pedal- und Tuningbox von dte- systems, die ich zusammen mit den Edelstahl- Turborohren als Paket zu einem super- günstigen „Forumspreis“ bei „TOMGAN customs“ gekauft habe, einzubauen. Die Rohre kommen nächste Woche dran. Ob nach deren Einbau dann eine Veränderung spürbar ist, kann ich dann ja nochmal berichten.
Für dte- systems habe ich mich entschieden, weil ich in Passat, Galaxy und Focus CC ebenfalls seit rund 10 Jahren tuningboxen (Vertrieb über raid.hp) dieses Herstellers begeistert verwende und weil sie eben NICHT nur den Railsensor „bescheißen“.
Die Boxen sind so individuell wie eine Änderung der originalen Steuergerätesoftware. Das leistet die aktuelle Generation mit der Multi-Kennfeld-Technologie. Tuning mit Multi-Kennfeld-Technik bedeutet, dass vier bis acht Kennfelder im Speicher optimiert hinterlegt werden und je nach gewünschtem Fahrverhalten passend abgerufen werden. Das ergibt eine optimale Abstimmung der Steuerungsparameter in jedem Leistungsbereich. Besondere Bedeutung kommt hierbei den verwendeten Prozessoren zu. Bei ihnen kommt es nicht auf die maximale Anzahl der möglichen Kennfeldbearbeitungen (Rechenoperationen/sek.) an, sondern darauf, dass der Berechnungstakt exakt dem des Motor-Hauptsteuergerätes entspricht. Nur so ist gewährleistet, dass eine feine Rasterung der Kennfelder in Echtzeit ermöglicht wird und die Schutzfunktionen der ECU (Hauptsteuergerät) unbeeinflusst bleiben.
Mir ist es dabei wichtig, dass ich nicht von der Insel erstmal eine Weltreise zu einer Firma machen muss, die das Tuning über die ODB- Schnittstelle vornimmt, sondern, dass ich es in kürzester Zeit selbst installieren kann, selbst individuelle Einstellungen vornehmen kann und ich das Gerät in ein anderes Fahrzeug einbauen kann, wenn ich das möchte.
Darüber hinaus kann der kleine zusätzlich verbaute Computer etwas, das eine Softwareänderung im Steuergerät nicht kann, nämlich von meinem Fahrstil lernen und sich selbst kalibrieren.
Das ist die Fähigkeit der Systeme, die individuellen Eigenschaften meines Fahrzeugs zu erlernen. Die Memory-Funktion erfasst während einer kurzen Einfahrzeit, die individuellen Daten der unterschiedlichen Einspritzzyklen. Die so gewonnenen Informationen dienen als Grundlage der Optimierung. So werden Serientoleranzen ausgeglichen und ein optimales Ergebnis bei meinem Fahrzeug erzielt – ganz ohne aufwendige Einstellungen per Hand. Ohne die Kennfeldoptimierung gäbe es auch keine Chance, dass der Dieselpartikelfilter lange überlebt.
Ein Grund mehr, bei modernen Raildieseln mit Partikelfilter die Finger von „Billigboxen“ zu lassen.
Wer das Chiptuning für entbehrlich hält, sollte auf jeden Fall über die Investition in eine Pedalbox nachdenken. Die ist in 10 Minuten eingebaut und verlegt und lässt sich derart individuell einstellen, dass allein dieser Einbau ein völlig anderes, besseres Fahrgefühl vermittelt.
Nach dem Verbau der Pedalbox habe ich mich dann dem Anschluss des leistungssteigernden Minicomputers gewidmet.
Abdeckung über der Railschiene entfernen und durch Druck auf das Steckerende den Stecker (3 polig) am Ende der Schiene lösen und die passend gekennzeichneten Stecker der Zuleitung zur Tuningbox verbinden. Deckel wieder drauf und dasselbe mit dem 4 poligen Stecker am Ladedrucksensor hinter dem oberen Turboschlauch. Hoffe, man kann auf den Bildern etwas erkennen…
Für die Kabelverlegung und das geschützte Anbringen der Box ist ausreichend Platz vorhanden.
Zündung an, rote Kontrollleuchte am Remote Keypad blinkt, alles richtig gemacht. Ich habe mich für eine Mehrleistung von 40 PS und 50 NM entschieden. Über das Remote Keypad kann eine Absenkung, Steigerung oder Abschaltung individuell (+ max. 60 PS) programmiert werden.
Probefahrt. 4 Grundprogramme sieht die Pedalbox per Knopfdruck vor: Sport, Sport plus, City und aus die Maus, welche jeweils um weitere 7 Nuancen einstellbar sind.
Natürlich habe ich mit Sport plus meinen Test begonnen. Nasse Strasse und Serienbereifung. Unter Beibehaltung dieser Variante wären die Serienpellen ziemlich bald zu Rennslicks mutiert. Mein ESP hatte da alle Hände voll zu tun! „Sport“ war da bei nasser Fahrbahn wesentlich moderater zu handeln. Bei beiden Einstellungen war ein Ausdrehen der Maschine bis in den „Roten“ möglich, wenngleich gerade das ja gar nicht Sinn der Aktion war. Vielmehr ist der vermehrte Schub aus dem Keller eine wahre Wonne und der erhöht sich noch, wenn das grüne Lämpchen („City“) leuchtet, weil in dieser Einstellung sehr früh hoch geschaltet wird und die höhere Gangwahl bis zum „Kick down“ beibehalten wird, auch wenn man Gas gibt. Das gefällt mir bald noch am besten; aus niedrigen Drehzahlen heraus Schub abrufen.
Heute habe ich das ganze nochmal bei trockenem Asphalt getestet. Rote Lampe am Pedalbox- Schalter an, ESP aus und lustige schwarze Streifen bleiben auf dem Teer…
Kann man, muss man aber nicht. Aber zumindest wissen sollte man ja, wie sich’s anfühlt, wenn man „alles gibt“.
Wie gesagt, mir geht es ohnehin in erster Linie um LeistungsRESERVEN und die habe ich nun reichlich…
Nächste Woche noch die Stahlrohre an den Turbolader flanken und gleich mal schauen, ob das Zugmaul an der Caravandeichsel bleibt…
Und danach? Sparen für externe Modifikationen und die lange fällige Expedition nach Island mit dem Rapsmann und dem Svenno und…
Nach meinem Osterurlaub dann mehr. Euch schonmal bunte Eier und süße Hasen und so.
Gruß, das Fiete